Listenhunde

Als Listenhunde werden Hunde bezeichnet, die laut Gesetzt als gefährlich oder potenziell gefährlich definiert werden. Sie werden in sog. Rasselisten aufgeführt, die je nach Bundesland verschiedene Einschränkungen für die Haltung der Listenhunde enthalten. Angefangen vom Verbot der Haltung bis zur Maulkorbpflicht können Vorgaben für den Hund vorgeschrieben sein.

In der Regel werden die folgenden Rassen als gefährlich benannt, wobei auch deren Kreuzungen untereinander und Verpaarungen mit anderen Rassen gemeint sind.

  • Staffordshire Bullterrier
  • American Staffordshire Terrier
  • American Pit Bull Terrier
  • Bullterrier

aber auch

  • Tosa Inu
  • Bullmastiff
  • Dogo Argentino
  • Bordeaux-Dogge
  • Fila Brasileiro
  • Mastín Español
  • Mastino Napoletano
  • Mastiff

werden häufig als gefährlich eingestuft.

Obwohl die Bedingungen für die Haltung dieser Rassen von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind, können folgende Auflagen verallgemeinert werden.

  • polizeiliches Führungszeugnis
  • Sachkundenachweis (Nachweis über die Befähigung des Halters)
  • Maulkorb und Leinenzwang in der Öffentlichkeit
  • Wesenstest für den Hund*
  • Zugangsverbote für den Hund zu öffentlichen Veranstaltungen
  • Sterilisation bzw. Kastration der Hunde
  • Kennzeichnungspflicht durch Mikrochip oder Tätowierung
  • erhöhte Hundesteuer
  • Versicherungspflicht

* Ein bestandener Wesenstest kann in manchen Bundesländern zur Befreiung der Maulkorbpflicht führen.

Am 12.04.2001 wurde das „Gesetz zur Bekämpfung gefährlicher Hunde“ vom Deutschen Bundestag erlassen, gemäß diesem Gesetzt ist die Einfuhr/ Import sowie die Zucht der Rassen American-Pit-Bull-Terrier, American-Staffordshire-Terrier, Staffordshire-Bullterrier, Bullterrier und deren Kreuzungen verbot. Ausgenommen hiervon sind Diensthunde, Blindenhunde, Behindertenbegleithunde und Rettungshund. Aber auch ein kurzfristiger Aufenthalt, der 4 Wochen nicht übersteigt und ein berechtigter Nachweis der Haltung im jeweiligen Land, können eine Ausnahme begründen.

Alle Bundesländer mit den Ausnahmen von Thüringen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen definieren in Ihren Hundegesetzen oder Verordnungen die verschiedenen Rassen als gefährlich oder beziehen sich auf die bundesrechtliche Regelung. In Bayern und Baden-Württemberg wird die Begrifflichkeit des Kampfhundes in den Gesetzten und Verordnungen verwendet.

Rasse keine Kategorie 1 2
Alano Bayern
Brandenburg
Nordrhein-Westfalen
American Bulldog Hessen Bayern
Nordrhein-Westfalen
(American) Pit Bull Terrier Berlin
Bremen
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen-Anhalt
Bayern
Brandenburg
Hamburg
Nordrhein-Westfalen
Baden-Württemberg
American Staffordshire Terrier Berlin
Bremen
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachen-Anhalt
Bayern
Brandenburg
Hamburg
Nordrhein-Westfalen
Baden-Württemberg
Bandog Bayern
Bullmastiff Berlin Baden-Württemberg
Bayern
Brandenburg
Hamburg
Nordrhein-Westfalen
Bullterrier Berlin
Bremen
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Brandenburg
Hamburg
Nordrhein-Westfalen
Baden-Württemberg
Bayern
Cane Corso Italiano Bayern
Brandenburg
Dobermann Brandenburg
Dogo Argentino Berlin
Hessen
Baden-Württemberg
Bayern
Brandenburg
Hamburg
Nordrhein-Westfalen
Dogo Canario Bayern
Brandenburg
Dogue de Bordeaux Baden-Württemberg
Bayern
Brandenburg
Hamburg
Fila Brasileiro Berlin
Hessen
Baden-Württemberg
Bayern
Brandenburg
Hamburg
Nordrhein-Westfalen
Kangal Hessen Hamburg
Kaukasischer Owtscharka Hessen Hamburg
Mastiff Berlin Baden-Württemberg
Bayern
Brandenburg
Hamburg
Nordrhein-Westfalen
Mastín Español Berlin Baden-Württemberg
Bayern
Brandenburg
Hamburg
Nordrhein-Westfalen
Mastino Napoletano Berlin Baden-Württemberg
Bayern
Brandenburg
Hamburg
Nordrhein-Westfalen
Perro de Presa Mallorquin Bayern
Brandenburg
Rottweiler Hessen Bayern
Brandenburg
Hamburg
Nordrhein-Westfalen
Staffordshire Bullterrier Bremen
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen-Anhalt
Bayern
Brandenburg
Hamburg
Nordrhein-Westfalen
Baden-Württemberg
Tosa Inu Berlin Bayern
Brandenburg
Baden-Württemberg
Hamburg
Nordrhein-Westfalen

keine Kategorie* In dem entsprechenden Bundesland existiert keine Unterscheidung zwischen Kategorien. Die Rasse ist als gefährlich eingestuft.

1* Die Rasse ist als gefährlich eingestuft.

2* Die Rasse wird als gefährlich vermutet. Dieser Vermutung kann durch einen Wesenstest widersprochen werden.